Hans-Joachim Behnen           Nach einer Ausstellung von Bildern Lionel Feiningers

© beim Autor                                              

Wie kubisch seine Hand den Raum empfand

Sie formt ihn klar zum Transparentkristall

Vor dem der Mensch den Wogen trotzt im All

Das wache Auge hat es schnell erkannt

 

Durch Prismen, die für Kirchen er verwandt

füllt klangvoll aus dem Dom ein Donnerhall

des Orgelwerks mein Ohr mit hehrem Schall

vor dessen Laut ich wie verwundert stand

 

Das Zeugnis faszinierte meinen Blick

Die klare Sicht erzeugte Fantasie

Bizarr entstand aus Technik nun Musik

 

Die Illusion fand wieder schnell ins Sein

Denn leer sind hohle hohe Räume nie

Wenn lichte Farben kehren in sie ein.

 

 

 

Hans-Joachim Behnen           An den Märchenwald

© beim Autor

Wen denn besinge ich? Die hohen Fichten,

die Rehe tief im deutschen Märchenwald,

verliebt in Kuckucksruf, der laut erschallt?

Auf das Gehölz kann ich doch leicht verzichten,

 

in dem nur Raupen, Zecken, Fliegen dichten.

Dieses Gesindel lässt mein Sinnen kalt,

in der Gesellschaft werde ich nicht alt.

Ich möchte über dieses nicht berichten.

 

Ich habe mein verrücktes Herz verloren

An eine Liebste schöne Maid,

die hier im Försteramtshaus einst geboren.

 

Ihr Singen klingt süß in mein Ohr und Hirn.

Nur als Kulisse steht der Forst bereit,

ihr Säuseln nur verzückt die hehre Stirn